»ADDRIVE« erhöht die Effizienz eines jeden Fuhrparks Wasel begeistert vom ersten Überlandtransport mit ihrem »ADDRIVE«
Beim Transport eines 290t schweren, 4,8m breiten und 4,5m hohen Transformators von Bad Honnef nach Ibbenbüren setzten die Schwertransportprofis von Wasel erstmalig auf die Dienste ihrer Neuanschaffung, eines 4-achsigen THP/ADD, kurz »ADDRIVE«.
Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um ein angetriebenes Schwerlastmodul, das alle Anforderungen eines gezogenen Moduls mit denen eines Selbstfahrers bzgl. Zugkraft, Geschwindigkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit vereint. Der »ADDRIVE« von Goldhofer wurde so konzipiert, dass er bei Erreichen seiner Höchstgeschwindigkeit mechanisch entkuppelt und als normales Schwerlastmodul fungiert. Die mechanische Entkopplung trennt den Motor vom Rad und verhindert somit eine Überhitzung des Antriebs. Bei Steigungen kann der ADDRIVE wieder zugeschaltet und die volle Zugkraft des Systems zur Unterstützung eingesetzt werden. Das spart den Einsatz von zusätzlichen Zug- und Schubmaschinen.
Bereits das Auffahren auf den Ponton auf der NATO-Rampe in Bad Honnef hatte es in sich, als der 290t schwere Trafo auf dem 14-achsigen Schwerlastfahrzeug das extreme Gefälle und die darin befindliche Kehre bewältigte. Auf einem Ponton ging es dann über den Rhein in den Mittellandkanal bis nach Recke. Hier fand der Rollout statt. Aufgrund der Länge des Pontons musste dieser schräg am Ufer andocken, was den Entladevorgang aber nicht beeinflusste. Mit Unterstützung nur einer Zugmaschine konnte der Koloss Schritt für Schritt aus dem Ponton gefahren werden, während die Schiffsbesatzung entsprechend nachballastieren musste. Nach gut 4-stündiger Arbeit war es geschafft und der Koloss stand an Land. Anschließend baute das Team von Wasel die Kombination um ein weiteres 4-Achs-Modul auf eine 18-achsige Schwerlastkombination um, damit die vorgegebenen Achslasten für den anstehenden Transport einhalten werden konnten. Noch vor Beginn des eigentlichen Transportes musste der ADDRIVE die erste Kehre im Alleingang zu bewältigen, da ein Ankuppeln einer Zugmaschine aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht möglich war. Der »ADDRIVE« mit seinen 280PS meisterte diese Situation problemlos und brachte das Fahrzeug für den anschliessenden Transport in Position. Zwischenzeitlich war ein Materialwagen unterwegs, um an den kritischen Stellen von Kreisverkehren und Baustellendurchfahrten Stahlplatten zur zusätzlichen Untergrundbefestigung zu legen.
Mit nur einer Zugmaschine ging es pünktlich um 22 Uhr los. Mit Unterstützung des »ADDRIVE« meisterte der Transport die erste ansteigende Ausfahrt auf die Staatsstraße. Anschließend bewegte sich der Konvoi mit rund 25 Stundenkilometern. Bei diesem Tempo schaltete der »ADDRIVE« mechanisch seinen Antrieb ab und agierte als Schwerlastmodul. Das Aggregat des »ADDRIVE« wurde dabei zur zusätzlichen Nachlenkung sowie zum Niveauausgleich eingesetzt. An schwierigen Passagen, die eine zusätzliche Zugkraft erforderten, wurde der Antrieb zugeschaltet.
Lediglich an der entscheidenden Steigung von 8,5% auf einer Länge von 800m musste das Transportteam eine zweite Zugmaschine vorspannen. David Wandel – Leiter der Transportabteilung von Wasel – zeigte sich sichtlich begeistert, wie zuverlässig der »ADDRIVE« seine Arbeit verrichtete und sich der 400t Koloss den 800m langen Anstieg hinauf schob. Ab nun galt es nur noch einige Kehren sowie eine enge Baustelle zu durchfahren, der Transport setzte seine Fahrt zügig weiter fort und erreichte in der vorgegebenen Zeit nach 17 km Fahrtstrecke sein Ziel; das Kohlekraftwerk in Ibbenbüren. Dass der Transport letztendlich so reibungslos verlief, war der präzisen Planung der Firma Wasel, dem Können der Mannschaft und der durchdachten Transportkombination in Verbindung mit einem »ADDRIVE« zu verdanken.